Die Beziehung, die wir zu uns selbst führen, ist die konstanteste und wichtigste im Leben!

Daher ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen, daran zu arbeiten und sich damit zu beschäftigen, dass diese Beziehung unterstützend für uns wird. Ein Schritt auf diesem Weg hin zu mehr Selbstbewusstsein und Selbstkenntnis ist es, dich mit deinem Selbstbewusstsein auseinanderzusetzen und dieses zu stärken. Es ist wichtig, dass es nicht darum geht, nur noch uns selbst toll zu finden, Schwächen zu ignorieren, andere abzuwerten und arrogant zu werden. Ein richtiges Maß an Selbstbewusstsein hilft uns aber, uns gut in unserer Haut zu fühlen und uns den täglichen Anforderungen zu stellen.


1. Lerne deine Stärken kennen

Als erstes kannst du dich damit auseinandersetzen, was du gut kannst. Dazu kannst du selbst einmal überlegen, was dir spontan einfällt. Zusätzlich kannst du an verschiedene Lebensbereiche denken, z.B. Beruf/Universität, Freizeit, Beziehungen: Was fällt dir da auf, was deine Stärken in den verschiedenen Bereichen sind? Außerdem kannst du eine Liste mit möglichen Stärken aus dem Internet verwenden, um dir noch mehr Inspiration für mögliche Stärken zu geben.

2. Tausche dich mit anderen aus

Andere enge Freunde oder die Familie hat bestimmt nochmal einen anderen Blick auf dich. Daher ist es sehr sinnvoll, andere zu fragen, was sie als deine Stärken wahrnehmen- entweder im Gespräch, oder du kannst sie auch bitten, dir das aufzuschreiben.

3. Lerne deine Werte kennen

Um dich selbst besser kennenzulernen und somit auch ein höheres Selbstbewusstsein zu erlangen, ist es außerdem sinnvoll, dass du dich mit deinen Werten beschäftigst. Wenn du klar weißt, was dir wichtig ist im Leben, kann dir das dabei helfen, selbstbewusster zu sein, weil du einen Kompass dafür hast, wie du dein Leben gestaltest. Somit kannst du dich selbst mit deinen Entscheidungen selbstbewusster fühlen.

4. Woraus schöpfst du Kraft? 

Um dich gut mit dir selbst zu fühlen, hilft es auch, wenn du weißt, was deine Kraftquellen sind. Überlege dir, was du gerne machst, was du tust, wenn es dir mal schlecht geht, oder was deine Hobbys sind.

5. Blicke auf vergangene Erfolge zurück

Nehme dir etwas zum Schreiben zur Hand und beschäftige dich damit, was dir bisher schon gut gelungen ist. Wie du Erfolge für dich definierst, kannst du selbst bestimmen: ob es hier um beruflich Erreichtes, persönliche Lebensziele, oder Freundschaften geht, bleibt dir überlassen. Nimm dir Zeit, ausführlich aufzuschreiben, was diese Erfolge für dich ausmachen.

6. Fokussiere dich regelmäßig auf (kleine) Erfolge

Um kontinuierlich an deinem Selbstwertgefühl zu arbeiten, kann es sehr hilfreich sein, ein Tagebuch zu führen, in dem du jeden Tag aufschreibst, worauf du stolz bist oder was du an dem Tag geschafft hast. Wenn du das täglich aufschreibst, ist es wichtig, die Latte für Erfolge nicht zu hoch zu setzen: du könntest z.B. stolz darauf sein, dass du dich zum Sport motivieren konntest oder an einem für dich wichtigen Projekt arbeitest.

7. Vergleiche dich nicht zu viel mit anderen

Sehr wichtig ist es auch, dass du den Fokus auf dir lässt und nicht zu sehr danach schaust, was andere besser als du machen. Besonders soziale Medien machen es sehr leicht, dich mit sehr vielen Anderen zu vergleichen. Generell sehen wir aber häufig die Dinge bei Anderen, mit denen wir an uns eher unzufrieden sind. Um dich weniger zu vergleichen, kannst du dir zunächst bewusst werden, wann du dich mit anderen vergleichst, und dich dann daran erinnern, das es auch an der anderen Person sicherlich viele Schwächen gibt, die du vielleicht noch nicht entdeckt hast.

Weitere Tipps aus der Wissenschaft

8. Bewältigung von Selbstvertrauens-Killern

Setz Dich mit Deinen eigenen Gedanken auseinander und lerne, wie Du mit Gedanken umgehst, die Dich selbst abwerten. Eine nachgewiesene, sehr geeignete Methode dafür ist Meditation. Durch eine regelmäßige Praxis solcher Übungen kannst Du negative Gedanken besser wahrnehmen und loslassen, ohne Dich selbst abzuwerten. [1]

9. Selbstbestätigung

Erlaube es Dir, Dich selbst zu loben - egal ob für kleine Verdienste oder für alles, was Du schon geschafft hast. Auch das boostet Dein Selbstbewusstsein. [2]

10. Körpersprache

Um Dein Selbstwert zu verbessern, musst du kein Superheld sein - aber du könntest wie einer posen. Eine Studie konnte zeigen, dass sogenannte Power Posen, also ausladende Körperhaltungen (z. B. aufrechtes Stehen mit ausgestrecktem Brustkorb und den Händen in den Hüften) das Selbstbewusstsein steigern. [3]

11. Umgib Dich mit unterstützenden Personen

Positive soziale Beziehungen fördern das eigene Selbstbewusstsein, also beispielsweise Freunde und Familie, die dir auch mal Komplimente machen, oder dich bei deinen Entscheidungen unterstützen. [4]

Deshalb ist ein gutes Selbstwertgefühl förderlich

Nun stellt ihr euch vielleicht die Frage, warum das alles und was bringt das überhaupt? Eine aktuelle Meta-Studie zeigt: sehr viel! Es konnte nachgewiesen werden, dass ein hohes Selbstwertgefühl hilft, sich in einer Vielzahl von Lebensbereichen anzupassen und erfolgreich zu sein. So führt es beispielsweise zu zufriedeneren Beziehungen, besseren Leistungen in der Schule und bei der Arbeit sowie einer besseren geistigen und körperlichen Gesundheit. Außerdem konnte gezeigt werden, dass diese Effekte über jegliche Altersklassen, Ethnien und Geschlechter stabil sind [5]. Eine weitere Metaanalyse konnte auch zeigen, dass das Verhältnis zwischen Selbstbewusstsein und sozialen Beziehungen reziprok ist. Das bedeutet, dass sowohl durch soziale Beziehungen das Selbstbewusstsein gefördert wird, aber auch durch ein hohes Selbstwertgefühl die sozialen Beziehungen positiv beeinflusst. [4] 

Ich freue mich, von dir zu hören, wie du an deinem Selbstbewusstsein arbeitest und ob du die Tipps nützlich findest! Lass mir gerne einen Kommentar da!

Wenn du auf deinem Weg zu einem besseren Selbstwertgefühl Unterstützung suchst, freue ich mich, dich dabei zu begleiten!

Quellen: 

[1] Hasenkamp, W., & Barsalou, L. W. (2012). Effects of meditation experience on functional connectivity of distributed brain networks. Frontiers in human neuroscience, 6, 38.

[2] Kang, S. K., Galinsky, A. D., Kray, L. J., & Shirako, A. (2015). Power affects performance when the pressure is on: Evidence for low-power threat and high-power lift. Personality and Social Psychology Bulletin, 41(5), 726-735.

[3] Körner, R., Petersen, L. E., & Schütz, A. (2021). Do expansive or contractive body postures affect feelings of self-worth? High power poses impact state self-esteem. Current Psychology, 40, 4112-4124.

[4] Harris, M. A., & Orth, U. (2020). The link between self-esteem and social relationships: A meta-analysis of longitudinal studies. Journal of personality and social psychology, 119(6), 1459.

[5] Orth, U., & Robins, R. W. (2022). Is high self-esteem beneficial? Revisiting a classic question. American psychologist, 77(1), 5
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